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Land und Leute

Der offizielle Landesname ist Republik der Union Myanmar. Die aktuelle Bevölkerung wird auf 48,4 Mio Einwohner (2011) geschätzt. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 70 Personen pro km2. Myanmar ist eine Union aus sieben Staaten und sieben Divisionen. In Myanmar leben über 100 verschiedene Volksstämme. Drei Viertel der Bevölkerung lebt in ländlichen Bereichen, das verbleibende Viertel Städten wie Yangon, Mandalay und Mawlamyaing.

Geografie

Myanmar bedeckt eine Fläche von 667.000 km2. Im Westen und Nordwesten grenzt es an Bangladesch und Indien, im Norden und Nordosten an China und Laos und Osten an Thailand. Zentral-Myanmar ist gekennzeichnet durch sein zentrales Tiefland mit den Sittaung- Chindwin Tälern und dem Zentral-Tal, umringt von steilem und zerklüftetem Hochland. Höchster Berg des Landes ist der 5.881m hohe Hkakabo Razi. Im Westen Myanmar erstrecken sich die Rakhine Berge, welche im Westen bis Manipur reichen und im Süden bis an die Küste des Golfs von Bengalen. Die Bago Berge trennen das Ayarwaddy-Tal von Ost-Myanmar. Der größte Wasserlauf ist der Ayarwaddy mit einer Länge von mehr als 2.000 km. Schiffbar ist der Fluss auf etwa 1.500 km und ist somit ein bedeutender Transportweg. Das Tal des Ayarwaddy und sein Delta sind fruchtbarsten landwirtschaftlichen Gebiete Myanmars. Der größte des exportierten Reis‘ stammt aus dieser Region. Myanmar ist von hohen Bergketten umgeben, die zum Teil unpassierbar sind. Gleiches trifft zum Teil auch auf Bergketten in Myanmar zu.

Klima

Das Klima ist durch den Süd-Ost-Monsun gekennzeichnet. Das Wetter unterteilt sich in drei Jahreszeiten – Sommer, Regensaison und die kalte Jahreszeit. Die heißesten Monate sind März bis Mai. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 30 und 35 °C. Danach beginnt die Regenzeit. Die Temperaturen liegen durchschnittlich zwischen 25 und 30 °C. Im Oktober lassen die Niederschläge nach und ab November beginnt die kalte Jahreszeit (20-25 °C), die bis Februar andauert. Die beste Zeit um Myanmar zu besuchen ist die kalte Jahreszeit, obwohl es in den Regionen rund um Bagan und Mandalay auch während der Regenzeit kaum regnet. Die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 66-82% über das Jahr verteilt.

Völker und Sprachen

Es gibt viele Sprachgruppen in Myanmar. Offizielle Landessprache ist Myanmarisch (burmesisch). Der größte Teil der Bevölkerung spricht myanmarisch, auch ethnische Minderheiten. Etwa 10% der Bevölkerung spricht Thai. Ebenso wird Englisch verstanden.

Myanmarisch ist eine tonale, Tonlängen abhängige Sprache. Myanmarische Wörter sind meist einsilbig, durch unterschiedliche Aussprache in Tonhöhe und –länge der Silben entstehen unterschiedliche Bedeutungen. Der Satzaufbau entspricht der Wortstellung Subjekt-Objekt-Verb. Das Myanmarische ist Mitglied der Tibeto-Birmanischen Sprachfamilie. Die Sprache benutzt die myanmarische Schrift, abgeleitet von der alten Mon-Schrift, die wiederum von der Brahmi-Schrift stammt.

Religion

Myanmar ist ein buddhistisches Land. 87% der Bevölkerung sind Buddhisten, 6% Christen, 4% Moslems und 3% Hindus. Vorherrschend ist der Theravada-Buddhismus. Er ist fester Bestandteil der burmesischen Kultur. In der Kultur Myanmars gibt viele Festtage, die ihren Ausdruck in diversen Pagodenfesten finden. Einige der berühmtesten buddhistischen Bauwerke und Statuen befinden sich in Myanmar, allen voran die Shwe Dagon Pagode.

Geschichte

Frühzeit: Im Gebiet des heutigen Myanmars siedelten bereits vor über 15.000 Jahren Menschen. Erste Artefakte, die bei Nyaunggan gefunden wurden, stammen aus der Bronzezeit.

Erste Zivilisationen: Die erste erkennbare Zivilisation war die der Mon. Die Mon wanderten um etwa 300 v. Chr. in das Gebiet um Thaton ein und gründeten dort ihr erstes Königreich Suvarnabhumi.

Als das Reich der Khmer in Angkor sein Einflussgebiet nach Westen ausdehnte, wurden die Mon aus den heutigen Thailand verdrängt und es kam zu einer zweiten Einwanderungswelle ins südliche Myanmar. Die von den Mon gegründeten Königreiche von Thaton und Bago (Pegu) bestanden vom 6. bis 8. Jahrhundert.

Im 1. Jahrhundert n. Chr. wanderten die Pyu in das nördliche Burma ein und gründeten mehrere Stadtstaaten wie Sri Ksetra, Binnaka und Halingyi. Die wichtigste Stadt, Ksetra, bildete das Machtzentrum von 96-656 n. Chr. Während dieser Zeit führte eine Handelsroute von China nach Indien durch das Gebiet.

Später wurde Ksetra durch Halingyi als Hauptstadt ersetzt. Allerdings wurde die neue Hauptstadt in der Mitte des 9. Jahrhunderts zerstört und die beendete damit die Pyu-Periode.

Königreich von Bagan: Das entstandene Machtvakuum wurde von den Bamar ausgefüllt. Sie gründeten 849 n. Chr. das Königreich von Bagan. Dieses entwickelte sich nur langsam bis es schließlich das Königreich der Mon bei Thaton 1057 n. Chr. besiegte und alle Burmesen (Bamar) erstmalig unter einem König (Anawratha) vereinte. Das Königreich von Bagan bestand bis 1289 als es schließlich durch die vorrückenden Mongolen unter Kublei Khan eingenommen wurde.

Königreich von Awa: Nach der Zerstörung des Königreichs von Bagan war Myanmar erneut geteilt. Die Bamar etablierten 1364 das Königreich von Ava. Die Kultur Bagans wurde wiederbelebt und die Literatur erlebte ihre Blütezeit. Das Königreich war jedoch militärisch schwach und wurde 1527 von den Shan überrannt. Die Überlebenden des Königreichs von Ava (Inwa) errichteten 1531 das Königreich von Taungoo unter König Tabinshwethi, der erneut die meisten Bamar hinter sich vereinte.

Königreich von Taungoo: Das Königreich von Taungoo währte von 1486 bis 1599. In dieser Zeit versuchte es weitere Territorien zu erobern, hatte aber nicht genügend Einnahmen um diese Gebiete auch zu halten. Unter dem Einfluss der Franzosen rebellierte Bago gegen Inwa und schwächte das Königreich weiter bis es schließlich 1752 zusammenbrach.

Konbaung Dynastie: Es dauerte nicht lange und eine neue Dynastie erhob sich, die Konbaung Dynastie (1759-1824). Ihre Hauptstadt war Yangon. Unter König Alaungpaya wurde das Reich vergrößert. König Alaungpaya selbst fiel beim Angriff gegen Ayutthaya. Sein Sohn Hsinbyushin eroberte es schließlich 1766. Zum Konbaung-Reich gehörten schließlich Teile Siams, Süd-China, Manipur, Arakan und Assam und Teile Indiens. Die Eroberung Assams (Indien) brachte Myanmar schließlich in den Blickwinkel britischer Interessen.

Erster Anglo-Burmesischer Krieg: Als Reaktion auf die jüngsten Eroberungen Myanmars griffen die Briten zusammen mit den Siamesen Myanmar an. Der Erste Anglo-Burmesische Krieg (1824-1826) endete mit einem Sieg der Briten und mündete im Vertrag von Yandaboo. Myanmar verlor dabei Assam, Manipur, Arakan und Tenasserim.

Zweiter Anglo-Burmesischer Krieg: Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die Briten sich für die natürlichen Ressourcen Myanmars zu interessieren und wollten sich außerdem ihre Versorgungsroute nach Singapur sichern. Sie annektierten 1852 im Zweiten Anglo-Burmesischen Krieg das Gebiet um Bago und benannten es in Niederburma um. Dies führte in Myanmar zu Unruhen durch die König Mindon an die Macht kam. Er gründete die neue Hauptstadt Mandalay und versuchte den burmesischen Staat und die Wirtschaft zu modernisieren, um den Angriffen der Briten zukünftig widerstehen zu können. Dies war zwar nicht genug um die Briten zu stoppen, aber der Sohn von König Mindon, Thibaw, verbündete sich mit den Franzosen und erklärte 1885 den Briten den Krieg.

Dritter Anglo-Burmesischer Krieg: Die Briten gewannen auch den dritten Krieg und machten Burma zu einer Provinz von Britisch-Indien mit Hauptstadt Rangoon. Obwohl Burma eine Menge Reichtum unter der Herrschaft der Briten erwirtschaftete, gingen die Erlöse nur an Großbritannien und die indischen Verwaltung. Dies führte zu wachsenden Protesten und Rebellionen.

Die Briten reagierten auf diese Unruhen mit plumper Gewalt, eine Strategie, die von nachfolgenden Militärdiktaturen übernommen wurde. 1938 tötete die Britische Polizei bei Studentenunruhen 17 Personen. Bei Protesten von Mönchen in Mandalay schoss die Polizei in die Menschenmenge.

Während des zweiten Weltkrieges verbündeten sich die burmesischen Nationalisten mit den Japanern, wobei Burma im Jahre 1948 seine Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte.